Pressespiegel

Märkische Allgemeine Zeitung (Dahme-Kurier), 5./6. August 2006:

Bewusster schauen, hören, riechen


Erlebnisführer „Berliner Umland Süd“ macht Ausflüge ins Dahmeland schmackhaft


WUSTERHAUSEN


Streifzüge auf der „Ölstraße“ von Mittenwalde, Exkursionen zu den „Moosstrümpfen“ am Selchower See, Begegnungen in der Dubrow mit Hirschkäfer und Schellente – wer mit dem neuen Erlebnisführer „Berliner Umland Süd“ das Dahmeland erkundet, der kann auf äußerst reizvollen Wegen tief in Geschichte sowie Flora und Fauna der Region eintauchen.


Das taufrische Büchlein – selbst die für 2007 geplante Dahmebrücke zwischen Dolgenbrodt und Friedrichsbauhof ist schon verzeichnet – verspricht im Rahmen der Reihe des KlaRas-Verlages „Auf in die Mark“ die 25 schönsten Touren südlich von Berlin vorzustellen. Rund ein Drittel davon führen dabei zu Notteniederung und Dahmeland, wobei es per pedes und per Rad insbesondere rund um Königs Wusterhausen, um Mittenwalde und um Prieros geht.


Die Ausflüge sind minutiös beschrieben, egal ob es sich um den 2,5 Kilometer langen Spaziergang um den Selchower See, die Elf-Kilometer-Wanderung in der Dubrow oder die Radtour von 37 Kilometern rund um Königs Wusterhausen handelt. Besonders beeindruckend ist das überaus detaillierte Kartenmaterial, das auch den kleinsten Pfad übersichtlich darstellt und mit genauen Entfernungsangaben versieht – zum Beispiel 7,7 Kilometer ab Bahnhof Königs Wusterhausen – bis Nottebrücke in Mittenwalde oder 2,8 Kilometer von Hoherlehme über den Funkerberg bis zur Einmündung in die Berliner Straße. Außerdem sind Radfahrer für den ausgezeichneten Service dankbar, dass die Wegebeschaffenheit der vorgeschlagenen vier Routen genau beschrieben ist: Für die 36,5 Kilometer um Königs Wusterhausen liest sich das beispielsweise so: „10,6 Kilometer fester Sand oder Schotter, 300 Meter lockerer Sand, 3,5 Kilometer Betonplatten-Spurweg, 1,6 Kilometer Kopfsteinpflaster, sonst Asphalt oder Beton.“


Der vom Naturschutzbund empfohlene Führer streift zum einen die gängigen Ausflugsziele, Museen oder Badestrände des nördlichen Landkreises, richtet aber auch den Blick auf sonst weniger beachtete historische und natürliche Besonderheiten am Wegesrand. So lernt der Wanderer, während er sich bei einer Rast in die Lektüre vertieft, viel über das Leben im toten Holz der Dubrow. Er freut sich, dass er die 300 Jahre alte Feldulme in Gussow oder die Dorfeiche von Kolberg nicht übersehen hat. Er lauscht nach den Spechten, die sich an morschen Eichen am Selchower See zu schaffen machen, hält bewusst Ausschau nach Storchennestern, fährt mit Respekt über die Chausseestraße von Mittenwalde, da er weiß, dass er sich auf den uralten Steinen der Stadtmauer bewegt. Und für den Herbst kann sich der auf den Geschmack gekommene entdeckungsfreudige Leser vornehmen, dem Treiben der Wildgänse und Kraniche in der Notteniederung beizuwohnen. tm

 

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