Alleen, Hecken, Wiesen, Weiden, Äcker - das klingt verlockend, und: es liegt ganz in der Nähe. Denn eine Wanderung um Großziethen, Lichtenrade und Rudow führt durch die stille Landschaft der Grünen Stadtkante. Der Begriff umschreibt treffend die ländliche Idylle, die vielerorts bis an den dicht bebauten Berliner Stadtrand heranreicht.

Mögliche Startpunkte der beschriebenen Wanderung sind die Stadtgrenze an der Lichtenrader Pechsteinstraße (Bus Ringlinie 175), die Dorfmitte von Großziethen (Bus 773 und 774) oder der Rudower Dörferblick (Parkplatz).

Wer in Lichtenrade startet, wandert zunächst auf dem früheren Mauerstreifen, wird von dessen Vergangenheit aber nichts mehr merken: Etliche Bäume, aufgeforstet oder wild aufgewachsen, säumen den Weg, der bald am Herthateich vorbeiführt. Der war in Mauerzeiten zugeschüttet und wurde nach dem Fall der Mauer mit viel Tatkraft freigelegt und belebt. Danach geht es ein Stück bergan, zunächst im Wald, dann in einer Allee, die auf den Kleinziethener Berg führt. Die Mühe wird belohnt, denn es bieten sich prächtige Ausblicke über den Berliner Süden bis in die Stadtmitte. Bergab ist bald Kleinziethen erreicht, wo ein altes Chausseehaus von alten Zeiten zeugt. Ebenso ein Zeugnis der Vergangenheit sind die verbliebenen Häuser der Rieselbauern - rund um Kleinziethen wurden einst Berliner Abwässer verrieselt. Am Ende müssen wir einen Haken um den einstigen Rieselgutshof schlagen, dann führt ein Weg zwischen Wiesen und Weiden auf der einen Seite und einem Graben des Klärwerks Waßmannsdorf auf der anderen durch die sanft wellige Landschaft. Links lugt der Turm der Großziethener Dorfkirche über die Baumwipfel, vor uns zeichnet sich die Gropiusstadt ab, und über dem offenen Land kreisen sommers Milane, Turmfalken und Mäusebussarde. Der kreuzende, jüngst gepflasterte Schönefelder Weg nimmt uns dann mit zum Dörferblick, auf den mehrere Wege hinaufführen. Wer die Stufen nimmt, zählt bis 171, ehe der Großflughafen, Berlin und die Teltowlandschaft zu Füßen liegen. Sogar das Tropical Islands ist bei guten Bedingungen zu sehen. Ein Stück auf dem neu angelegten Berliner Mauerweg voran, nimmt uns das Rudower Fließ bald wieder gen Großziethen mit. Zu einem kleinen Blickfang wird der frei im Gelände stehende Rest der Brücke des früheren Güterbahn-Außenrings, von dem u.a. in Großziethen noch eine Bahnhofstraße zeugt. An der Kreuzung mit dem Schönefelder Weg wenden wir uns nun Großziethen zu, das reizvoll hinter Pferdekoppeln liegt. Im Ort streifen wir auf dem Weg über den Anger mehrere Reiterhöfe, der offenen Kirche gegenüber lockt seit kurzem der wieder hergestellte Gutspark, und natürlich kann man auch einkehren. Der Anger hat sich am Kreisverkehr mit den Straßen nach Lichtenrade, Buckow und Kleinziethen wieder geschlossen - der ruhige Mahlower Weg geht ein paar Meter entfernt ab. Er bringt uns, umgeben von Hecken inmitten weiter Äcker, zurück zur Berliner Stadtgrenze, wo es auf dem Mauerweg nur wenige Schritte bis zur Pechsteinstraße sind.